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Kornmandl, Leiterwagen und Dreschl

Alte Kultur- und Brauchtumspflege in der Rußmühle

Jedes Jahr während der Erntezeit gibt es auf einem Feld bei der Rußmühle etwas nicht mehr Alltägliches zu sehen. Die Familie Glaser macht sich noch die Mühe und bindet sogenannte ‚Kornmandl‘ aus Getreide. Im Hochdeutschen heißen diese Getreidegarben. Gemäht wird dabei das Getreide ebenfalls von den Glaser`s vorher nach alter Tradition. Nachdem das ‚Troid‘ einige Zeit so wunderbar aufgestellt trocknen konnte, wurde es jetzt eingefahren. Die Ähren werden dann anschließend mit dem ‚Dreschl‘ per Hand ausgeschlagen. Letzten Mittwoch war es soweit. Glaser Michael jun. und seinem Vater blieb es vorbehalten wieder selbst Hand anzulegen und die Kornmandl auf einen Leiterwagen einzufahren. Die Freude, die beide dabei an den Tag legten, war trotz der Mühen unverkennbar. Nicht zu vergleichen das Ganze mit der jetzigen Situation in der Landwirtschaft und den Maschinen. Ein hauch Nostalgie lag über dem Ganzen und manch einer fühlte sich zurückversetzt in alte, stressfreiere Zeiten.


Michael Glaser mit seinem Vater beim Aufladen der Kornmandl.

Der ‚Bruckmüllna Tony‘ aus Gleißenberg stellte hierfür eigens seinen alten Leiterwagen und ein Pferdegespann zur Verfügung, um dem Ganzen noch einen besonderen Hauch aus früheren Zeiten zu verleihen.


Das Pferdegespann mit dem Leiterwagen vom ‚Bruckmüllna Tony‘, die beiden Glaser’s (im Hintergrund) sowie Armin und Ilona Daschner auf dem Pferd.

Anton Karl nutzt jetzt vorübergehend die Kornmandl für einen traditionellen Umzug in Kötzting. Sein Freund Alois Feiner war mit von der Partie und besorgte dann anschließend noch einen kleinen Umtrunk. Der ‚Schneidamichal Alois‘ und sein Freund der ‚Bruckmüllna Tony‘ pflegen ja ihrerseits Kultur und Brauchtum bestens und bieten auch für die Urlaubsgäste urige Kutschenfahrten im Gleißenberger Raum an. Bleibt zu hoffen, dass alle Beteiligten noch lange viel Freude an Kultur- und Brauchtumspflege haben und ein Stück alte Tradition am Leben erhalten.