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Ein Heimatgedicht von Liesl Zwink

Gleißenberg, mein Urlaubsziel!

Urlaubszeit! Die schönste Zeit im Jahr,
Dein Entschluß wurde klar!
Du hast gebucht, es war Dein Will‘,
Gleißenberg, das ‚Bayerische Meran‘ als Urlaubsziel.
Im malerischen Gleißenberger Tal, umzogen von bewaldeten Höhenzügen überall,
findest Du Erholung nach deiner Wahl!
Und schweifen Deine Blicke vom Bergwiesenbrunnen,
vom Waldesrand in’s Tal das ermuntert Dein Gemüt ohne Zahl.

Gar bist Du wanderlustig, wie es oft sei,
ein Blick vom Burgstallfelsen macht Dein Herz froh und frei.
Und willst Du dort oben kein Vergißmeinnicht sein und bleiben,
dann wäre es wünschenswert Deinen Namen in’s Gipfelkreuzbuch zu schreiben.
Anbei präsentiert sich Dir die Waldesstille,
das bringt Dir Entspannung und Erholung das ist doch Dein Urlaubswille.
So manches Mal wiegen sich die Baumwipfel im Wind,
auf gut Glück ein Reh über’n Weg Dir springt,
ein Eichhörnchen über’n Baum sich schwingt,
ein Vogelpärchen ihre Lieder singt.

Ach, welche Romantik Dich hier oben fasziniert!
Es liegt vor Dir ein weiter Kranz, geprägt von Wiesenfeldern,
eingebettet das Gleißenberger- und das Chambtal ganz,
mit der Burgruine Runding auf stolzen Höh’n,
der Haidstein in nächster Nähe ist geleg’n.
Der Hohe Bogen bestückt mit seiner Sommerrodelbahn,
grüßt zu Dir her, Du sollst Dich nah’n.
Allerdings hinter dem Bergdorf Lixenried er sich versteckt,
weil spärlich seinen Gipfel er zu Dir herreckt.

Dir liegen auch zugegen die Bächlein die sich hinunter durch’s Tal bewegen.
Das Gschwanderer Bächlein am Reiseck entspringt,
das Hütten- und Wiegentalbächlein zu sich nimmt,
vereint schlingern sie sich durch’s rechte Tal geschwind,
die gurgelnden Gesellen, die Chamb aufnimmt.
Zwei trieben einst eine Mühl‘.
Doch leider die Wasserräder stehen still.

Deinem Blick ist noch beigemessen
eine Aussicht nach Ried, Rußmühle, Gschwand und Bogen.
Oh, du mein Urlaubsort Gleißenberg, du bist mit Naturschönheiten überwogen.
Willst Du erneut würzige Waldesluft schnuppern und seine Ruh‘ genießen,
als attraktives Wanderziel der Klammerfels mit markierten Wanderwegen liegt Dir zu Füßen.

Eine Augenweide sich Dir dort oben bietet.
Dein Blick reicht hinab ins Ullrichsgrüner Tal,
wo einst Glashütten den Bewohnern gaben Arbeit und Brot,
doch in späteren Jahren sich keine Rentabilität sich mehr bot.
Um Dich herrscht tiefer Frieden,
das Waldmünchner Tal liegt vor Dir hienieden,
wo jährlich zur Festspielzeit,
der Trenck in historischen Gewändern mit seinen Panduren reit‘.

Was Dich auf dem Bergfelsen noch fasziniert:
ein Blick hinüber zu den Geiganter Bergen, zum Roßhoffelsen Dir wird präsentiert.
Die Berggaststätte ‚Roßhof‘, idyllisch gelegen,
erreichst Du mit Dein‘ PKW und auf markierten Waldwegen.
Vielleicht hast Du gefasst zum Wandern neuen Mut,
in Dir steckt doch ein Wanderblut!
Bewusst schlägst Du auf Schusters Rappen die Route zum Gibacht ein,
der Riegelbaumfelsen und Drei Wappen wird heute Deine Tour sein.
Aber denke daran: der Tschechischen Grenze wirst Du Dich nah’n.

Das Bergdörflein Althüttn heißt Dich zuerst willkommen,
von dem merkwürdigen Anblick hinüber über die Landesgrenze zum Cerkov bist Du benommen.
Und legst Du zu einer Rast in der Berggaststätte Gibacht eine treffliche Brotzeit ein,
für Dein leibliches Wohl wird stets gesorgt sein.
Ein Familienausflug zum Gibacht, auf der Panorama-Straße mit dem PKW, ist eine glänzende Idee.
Der Name Gibacht erübrigte sich einst für alle Mal,
wenn Holzfuhrwerke und Rücker ihre Last brachten zu Tal.
Und wenn der Winter zieht übers Land,
der Bergrücken Voithenberg und Gibacht mit seinen Skiliften als Skiparadies ist bekannt.

Zu jeder Jahreszeit hier oben ein herrliches Bergpanorama vor Dir sich ausbreite.
Nach Deinem Ermessen hast Du erklommen all‘ Gleißenbergs Bergeshöh’n nach Deiner Wahl.
Und bist Du gestresst nach all den Wandertagen,
vielleicht der Muskelkater wird Dich plagen,
dann nimm eine Kutschenfahrt in Gleißenbergs Umgebung an:
das hast Du zu Deinem Wohl getan!
Auch regen Anteil wirst Du nehmen am Dorfgescheh’n,
Urlaubstage ohne Erlebnisse sind für Dich keine geseh´n.

Der Trachtenverein ‚D‘ Burgstaller‘ Gleißenberg laden Dich mehrmals zu einem Heimatabend mit Volkstänzen ein,
auch das Brauchtum soll gepflegt und der Wolpertinger will verlost sein.
Anbei kannst auch Du das Tanzbein taktvoll schwingen,
wenn waldlerische Weisen erklingen.
Auch der Gleißenberger Schützenverein ‚1911‘ will Gastgeber sein
und lädt Dich zum Gästeschießen ein.
Der Obst- und Gartenbauverein Gleißenberg/Ried ist sehr aktiv,
öfter eine Radtour strebt er an,
oder Du bist begehrt als Wandersmann.

Im Sportgelände kannst Du Dich mit sportlichen Aktivitäten arrangieren,
Deine Tennisschläger schwingen
und in der Mehrzweckhalle fit Dich trimmen.
Auch das Joggen ist angebracht,
wegen Deiner Vitalität, Du manche Runde schaffst.
Anbei bietet auch der Fußballplatz seinen Fans Platz.
Vielleicht so manches mal die Sommerhitze Dich bedrückt,
ein kühles Nass Dich beglückt.
Das Freibad liegt Dir zugegen,
der Kinderspielplatz angepasst daneben.

Und birgt eine Ferienwohnung für Dein trautes Heim,
in Gleißenbergs Gaststätten ein willkommener Gast wirst sein.
Ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen,
die Wirt’sleut geben es zu ihrem Besten.
Und naht die 5. Jahreszeit,
der Fasching sein Zepter hält bereit,
auf den Vereinsbällen kannst Dich kostimier’n
und Frohsinn und Heiterkeit versprüh’n.
Der Rosenmontag bringt es an den Mann,
Gleißenbergs traditioneller Bürgerball hat es Dir angetan!
Masken, Sketche, Maskenprämierung und dergleichen mehr,
überwältigen Dich so sehr, gar hast Du über’n Durst getrunken,
das macht aus Dir einen Halunken.

Am Faschingsdienstag sensationell schlängelt sich der Gaudiwurm durchs Dorf,
auf die Schippe wird genommen,
wer sich das Jahr über unmoralisch hat benommen.
Ob Lüngerl oder Kesselfleisch,
die ‚Gmüatlichen Sauköpf ‚bieten es an zu einem erschwinglichen Preis.

Und willst Du Dich erneut amüsier’n,
ein Tagesausflug in die ‚Goldene Stadt Prag‘ wird Dich faszinier’n.
Über der Landesgrenze überwältigend wirkt für Dich das Ganze, es ist eine Romantik.
Den Hohenbogenwinkel und die Further Senke als Ausflugsziel auch bedenke.
In der Grenzstadt Furth wo alljährlich der Ritter Udo mit seinem Schwert das Ungetüm den Drachen sticht zur Erd‘.
Mehr als 500 Jahre schon ist der Drachenstich Tradition, das Geschehen erklärt uns ‚Siegfrieds Sage‘ schon.

Den König des Bayerischen Waldes, den Arber, willst Du sicher näher seh’n,
wo Tannen und Fichten romantisch spiegeln sich in seinen Seen.
Ein Lift bringt Dich auf die Bergeshöh‘,
wo Du sichtest die Bayerwaldberge aus nächster Näh‘.
In Grafenau und Bodenmais,
die Glasbläser auch heute noch ihre Kunst geben Preis.

Auch in Gleißenberg war bis 1800 das Glasblasen und -schmelzen als Handwerk aktiv,
es wurde generationell betrieben,
leider aus dieser Zeit der Ortsname ‚Kesselhütte‘ ist nur geblieben.
Und ist Gleißenberg landschaftlich idyllisch gelegen,
allen eine Verdienstmöglichkeit meistens als Pendler ist nur gegeben.
In früher, auch in späterer Zeit,
das Sägewerk Hanauer einst gab eine Verdienstmöglichkeit.

Als mittelständige Bauern, als Forstarbeiter, Kirmzäuner und Taglöhner verdienten sich unsere Vorfahren ihr tägliches Brot.
Eine kleine Landwirtschft als Zubringer linderte manch‘ Waldlerfamilie ihre finanzielle Not.
Aber wegen der Umstrukturierung in der Landwirtschaft eine geringe Chance zur Rentabilität wird geboten,
drum haben klein- und auch mittelständische Landwirte in Gleißenberg den Schlussstrich gezogen.

Anbei will ich zurückgreifen.
Vor mehr als 30 Jahren schon arrangierte sich sensationell als Nebenverdienst der Fremdenverkehr in unserer Region.
Schon in der Vorkriegszeit 1937-38 wurde geschrieben,
lernten Urlaubsgäste als ‚Kraft durch Freude‘ in primitiveren Unterkünften unsere
Waldlerheimat lieben.
Gleißenberg, als Urlaubsort war von Jung und Alt begehrt,
doch die Zeit nicht beständig währt!

Trotz allem blieb auch in Gleißenberg das Rad der Zeit nicht steh’n,
das kannst Du an den Siedlungen und den kleineren Industrieunternehmen seh’n.
Die Firma Lankes hat Fuß gefasst und einigen abgenommen die Pendlerlast.
Nun folgt der endgültige Schluss,
weil auch der Urlaub einmal enden muss.

Vom Gleißenberg der historischen Waldeshöh, schickst Du für dieses Jahr das letzte Mal einen Abschiedsgruß herab ins vertraute Tal.
Auch der Kreuzweg am Hohen Stein
lädt Dich nochmal zum Verweilen ein.
Gleißenbergs Romantik begleitet Dich das letzte Mal herab ins ‚Bayerische Meran‘, ins Gleißenberger Tal.
Nun möge es der Herrgott gütig lenken
und Dir eine glückliche Heimkehr schenken.
Ferner soll Dir Gesundheit sein beschieden
und auch Freud‘ und Frieden.

Vielleicht haben Gleißenberger Urlaubserlebnisse geprägt unvergesslich in Dein Herz sich ein.
Eine Mundwerbung in Deiner Umgebung wäre ideal, der Fremdenverkehr Gleißenberg dankt es Dir auf jeden Fall und lädt ein als Urlaubsgäste in Gleißenberg im nächsten Jahr willkommen zu sein.

Liesl Zwink, Gleißenberg im April 2001