Der größte Fehler ist nichts zu tun

Irgendwann kommt jeder einmal in die Situation in der ein Mitmensch auf Hilfe angewiesen ist. Sei es beim Sport, im Haushalt oder auch im Straßenverkehr. Aufgrund von Unsicherheit trauen sich dann oft aber viele nicht zu helfen, um nichts falsch zu machen. Doch der größte Fehler ist nichts zu tun. Um die Unsicherheit abzulegen und auch wirkungsvoll Erste Hilfe zu leisten, sind gewisse Grundkenntnisse nötig. Hierfür nahm sich Rettungssanitäterin Matianne Simon vom Bayerischen Roten Kreuz einen ganzen Samstag Zeit um einen Erste Hilfe Kurs für die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Gleißenberg abzuhalten. Neben den notwendigen Handgriffen für eine optimale Erstversorgung wurden auch verschiedene Szenarien und Lagerungsmöglichkeiten wie die Stabile Seitenlage anschaulich gezeigt. Theoretisch und Praktisch wurden zudem Verletzungsmuster wie stark Blutende Wunden und Amputationen sowie die richtige Helmabnahme geübt. Was natürlich auch nicht zu kurz kam war die Herz-Lungen-Wiederbelebung und der korrekte Einsatz des Defibrillators. Letztere wurde besonders intensiv geübt denn seit 1.April ist die Freiwillige Feuerwehr Gleißenberg eine von fünf Feuerwehren im Landkreis Cham welche beim Pilotprojekt „Herzklopfen“ des BRK vertreten ist. Denn stellen sie sich einfach mal vor, eine Person in ihrer nähe erleidet einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Was würden sie da tun? Natürlich als erstes den Notruf wählen um Hilfe zu rufen und die sogenannte Rettungskette in gang zu setzen. Danach sollte sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden da pro verstrichener Minute die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent sinkt. Doch viele Menschen trauen sich das oft gar nicht. Aber bereits nach zehn Minuten liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei null Prozent. Gerade in einem Flächenlandkreis wie Cham und zu Spitzenzeiten kann es schon mal sein das der Rettungsdienst eine längere Anfahrtszeit hat. Um die Rettungskette zu verkürzen und schneller qualifizierte Hilfe an die Einsatzstelle zu bekommen startete am 1. April das Projekt „Herzklopfen“. Seither werden bei Herz-Kreislauf-Stillständen nicht nur der Rettungsdienst sondern auch bestimmte Feuerwehren alarmiert um die so buchstäblich überlebenswichtige Zeit zu überbrücken. Dabei werden bis zu maximal drei Helfer mittels Handy App Alarmiert und übernehmen bis zum eintreffen des Rettungsdienstes die Wiederbelebungsmaßnahmen mit zusätzlichem Einsatz eines Defibrillators. Mehrere Freiwillige von der Feuerwehr Gleißenberg und aus dem Gemeindegebiet haben sich bereiterklärt im Rahmen des Projektes teilzunehmen um schnell Hilfe zu leisten. Bei Herz-Kreislauf-Stillständen im Gemeindegebiet wird die Feuerwehr Gleißenberg während der einjährigen Projektphase mit dem Mehrzweckfahrzeug und dem darauf verlasteten Notfallrucksack und Defibrillator ausrücken. Alle Teilnehmer fühlten sich nach dem Kurs wieder gut vorbereitet für ihre neue Aufgabe wofür sich Stellvertretender Kommandant Thomas Greil mit einem Präsent bei Kursleiterin Marianne Simon für den tollen Kurs bedankte.