Bürgermeister Wolfgang Daschner und vier Gemeinderäte berichten bei der Freien Wählergruppe „Bayerisches Meran“
Zu einer Mitgliederinformationsveranstaltung hatte der Sprecher der Freien Wählergruppe „Bayerisches Meran“, Franz Simon, letzten Freitag ins Gasthaus „Zum Grisl“ eingeladen. Neben den vier Gemeinderäten der Gruppierung, Anton Saurer, Andreas Schreiner, Thomas Weingärtner und Michael Greil sowie Bürgermeister Wolfgang Daschner, waren weitere Interessierte anwesend.
Franz Simon betonte in seinen Grußworten die hervorragende Arbeit der Mandatsträger, die zusammen und harmonisch die Gemeindepolitik zum Erfolg führen, so der Listensprecher. Besonders zu betonen sei hierbei, dass dies fraktionsübergreifend erfolge und alles gemeinschaftlich getragen werde. Damit habe man auch das Wahlversprechen erfüllt, dass es keine Fraktionsbildungen im Gemeinderat gebe und man einheitlich vorgehe, trotz der Mehrheitsverhältnisse der eigenen Gruppierung.
Ferner habe man bewusst beschlossen, darauf zu verzichten, einen Jahresrückblick zu halten, weil über die Gemeindepolitik das ganze Jahr ausführlich in der Tageszeitung und sonstigen Medien berichtet werde und auch bei der Bürgerversammlung die Möglichkeit bestand, sich zu informieren und einzubringen, so Franz Simon. Vielmehr solle der Blick weiter nach vorne gerichtet und gemeinsam über zukünftige Maßnahmen informiert und gesprochen werden, was dann auch getan wurde.
Die Gemeinderäte und der Bürgermeister stellten anschließend die Zukunftsprojekte vor, bei denen sich alle Unterstützer mit einbringen können.
Anfangs versäumte es dabei Bürgermeister Wolfgang Daschner nicht zu betonen, dass er sich besonders über die Entwicklung im Landgasthaus Pongratz freue und das es gemeinsam gelungen sei, hier Fortschritte zu erzielen. Es gelte jetzt dieses Projekt fortzuführen und weiter auszubauen. Gemeinsam mit dem Investor, der Müller Immobilien GmbH aus Döbersing, die sehr kooperativ mitwirke und ein verlässlicher Partner sei. Die Pizzeria sei bereits nach kurzer Zeit auf einem sehr guten Weg und werde hervorragend angenommen. Jetzt freue man sich auf die Investition von Andreas Mayer im ehemaligen Schlachthaus, wo in Kürze mit der Errichtung der Brauerei begonnen werde. Presse, Funk und Fernsehen hätten sich für eine Berichterstattung schon angekündigt, ließ Daschner wissen.
Auch mit dem Schützenverein laufen Gespräche in Sachen Neuorganisation der Räumlichkeiten im Gebäude und in Sachen Metzgereiverkaufsladen sehe es ebenso für das Frühjahr erfolgversprechend aus. Zusammen mit dem Gasthaus „Zum Grisl“ habe man dann wieder zwei zentrale Bewirtungen im Dorfzentrum des „Bayerischen Meran“.
Einblick gab es auch über die derzeit laufende Baumaßnahme der Heimat- und Kulturscheune beim Freizeitzentrum und den Baufortschritt beziehungsweise die weiteren notwendigen Maßnahmen. Als Einweihungstermin wurde Samstag, 27. Juli 2024, ins Auge gefasst. Bis dahin sei noch einiges zu tun, so der Bürgermeister. Bereits zwei Wochen später, am 10. August, sei ein Fest der Bugstalllöwen darin geplant. Es werde eine strikte Haus- und Benutzerordnung geben, die derzeit juristisch geprüft und dann vom Gemeinderat beschlossen wird. Klare Reglungen sollen dafür sorgen, dass keinerlei Konkurrenz zu einheimischer Gastronomie entsteht, sondern vielmehr einheimische Gewerbebetriebe einen Nutzen haben werden, sagte Daschner.
Vollenden will man 2024 endlich die Sanierung und Entwässerung der Straße Am Hüttenbach, wo es seit 2023 eine neue und notwendige Verkehrsführung gibt. Ebenso möchte man bei der Sanierung der Straße Am Steinrieder zusammen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung weitere Planungsfortschritte erzielen und man hofft, dass die Fördergelder für das Kernwegenetz weiter Bestand haben. Weitere notwendige und mögliche Teerungsmaßnahmen sollen im Rahmen der Haushaltsplanungen durchgeführt werden, ließ der Bürgermeister wissen.
Ein großer Kostenfaktor werde in den kommenden zwei Jahren der Ausbau des Glasfasernetzes durch den „Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur des Landkreises Cham“ einnehmen. Die Gemeinde sei in der glücklichen Lage, dass alle Haushalte, die einen Grundstücknutzungsvertrag gemacht haben, bis ins Haus kostenlos mit Glasfaser ausgebaut werden. Einen Großteil der sehr gut geförderten Millioneninvestition übernehme als Bauherr vorerst der Eigenbetrieb, aber auch die Gemeinde werde noch einen größeren Betrag von insgesamt wohl über 300.000 Euro stemmen müssen, so wie es derzeit aussehe.
Befassen will man sich auch mit der Verlängerung des Winterdienstvertrages sowie der vergebenen gemeindlichen Mäharbeiten. Ebenso die Neuordnung der Stellplätze am gemeindlichen Bauhof und eine eventuell teilweise Auslagerung an einen anderen gemeindlichen Standort mit Unterstellplatz und Lagermöglichkeiten sollen geprüft werden, waren sich die Gemeindevertreter einig.
In Sachen Trinkwasserversorgung werde derzeit eine Studie durch das Ingenieurbüro Polifka gemacht, die dann Grundlage für weitere Entscheidungen bieten soll. Es gehe hierbei um Beurteilung der Quellschüttungen und Priorisierung sowie Einzäunungen und Ausweisung von Wasserschutzgebieten. Ebenso müssten wohl im Hochbehälter Gleißenberg neue UV-Membranmodule eingebaut werden und auch über eine mögliche Sanierung des Hochbehälters Ried liege bereits eine Studie eines Ingenieurbüros vor, über die sich der Gemeinderat Gedanken machen muss. Die Gemeinde konnte dankenswerterweise eine angrenzende Grundstücksteilfläche in Ried erwerben, um die Angelegenheit überhaupt erst andenken zu können.
Auch das Baugebiet Ried-Südwest will man weiter forcieren und gemeinsam mit der Firma Walter Bauer voranbringen, damit wichtige und dringend benötigte Wohnfläche im Gemeindebereich entstehe.
Im Kinderhaus soll demnächst noch eine kostenneutrale Wärmepumpe zur Ergänzung der bestehenden Heizung durch die Firma Scherner eingebaut werden.
Neben der Eingrünung bestehender Erholungseinrichtungen werde derzeit auch eine mögliche Freibadsanierung geprüft und Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben, um einen Förderantrag für ein sehr lukratives Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung stellen zu können, wo es derzeit Fördersätze von bis zu 90 Prozent für Sanierungen gibt. Gleißenberg würde hier die Fördervoraussetzungen erfüllen, war sich der Bürgermeister sicher. Aufgrund dessen könne man darüber nachdenken, die Sache wieder aufzugreifen. Noch im Januar erwarte man ein Ergebnis der Wasserwerkstatt aus Bamberg. Ob dieses dann auch realisierbar sei, werde sich zeigen, sagte Daschner.
Ebenso befasse man sich in einer Planungsgruppe derzeit mit einem möglichen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die beiden Feuerwehren Gleißenberg und Ried. Als einzigartig wäre hier zu erwähnen, dass sich die Mitglieder beider Wehren bei den Jahresversammlungen mehrheitlich dafür aussprachen, den aktiven Dienst in eine Räumlichkeit zusammenzulegen, was nichts an der Selbständigkeit der beiden Wehren ändern solle. Das sei seitens der Gemeinde sehr zu begrüßen und man erhoffe sich hierfür vielleicht auch zusätzliche Investitionszuschüsse, obwohl dies nicht interkommunal zu sehen sei, sondern innerhalb einer Gemeinde geplant wäre. Ein entsprechendes Grundstück zwischen beiden Ortschaften hat die Gemeinde bereits erworben. Die Gesamtinvestition müsse in einem bestimmten finanziellen Rahmen bleiben, damit sie auch realisierbar sei. Es werde sehr vernünftig an einer Lösung gearbeitet, so der Bürgermeister, und man habe in Kürze wieder einen Termin mit einer Baufirma, weil man Planung und Ausführung am liebsten aus einer Hand haben möchte. Der Leiter der Planungsgruppe, Mario Schmitzberger, betonte nochmals die Wichtigkeit der Maßnahme und das man das jetzt nicht mehr auf die lange Bank schieben dürfe. Auch hier spielen die Gesamtkosten eine bedeutende Rolle, ob man einem Neubau in geplantem Umfang nähertreten kann.
Ein weiteres Thema könne in naher Zukunft ein möglicher und notwendiger Neubau des Sportheimes durch den SV Gleißenberg-Lixenried werden. Vielleicht auch eine Bestandssanierung, wofür die Unterstützung der Gemeinde bereits signalisiert und eingeplant sei.
Befassen müsse man sich ebenso mit einer Kommunalen Überflutungsvorsorge unter Zugrundelegung eines Konzeptes aus der Vergangenheit, das nicht weiterverfolgt wurde, informierte Daschner. Auch eine kommunale Wärmeversorgung sei wohl irgendwann Thema, ebenso wie ein Leitfaden für mögliche Freiflächen-PV-Anlagen und mittel- bis langfristig auch ein Sanierungskonzept für die gemeindliche Kläranlage.
Für den gemeindlichen Friedhof werde die Entsorgung der Gartenabfälle neu konzipiert und im Frühjahr vollendet. Auch beim Rathaus möchte man nach der Restaurierung der Fenster die Außenfassade in Angriff nehmen und sanieren. Vorausgesetzt all diese Maßnahmen seien in der Finanzplanung und im gemeindlichen Haushalt auch darstellbar, kommen große Aufgaben auf die Gemeinde zu, so die Mandatsträger. Dies werde sich aber sicher auf Jahre verteilen müssen. Ob dies dann alles ohne zusätzliche Kreditaufnahmen machbar sein werde, müsse die Zukunft entscheiden. Stabilisierungsbeihilfen, wie sie derzeit einige größere Landkreisstädte erhalten, habe die Gemeinde derzeit noch nicht beantragt.
Den Anwesenden wurde so vor Augen geführt, welche vielfältigen Aufgaben für die Gemeinde Gleißenberg anstehen und welch enormer Arbeitsaufwand für die Beteiligten im Ratsgremium und der Verwaltung dahinterstecken. Gleißenberg hat als eine der wenigen Gemeinden im Landkreis das Kinderhaus und den Friedhof sowie die Wasserversorgung in eigenen Händen und somit auch die Verantwortung für die Investitionen und Kosten sowie die dazugehörigen Gebührenkalkulationen.
In der folgenden Diskussionsrunde wurde noch angeregt, dass man zusammen wieder mehr originelle und passende Veranstaltungen für und durch die Dorfgemeinschaft organisieren und abhalten solle, nachdem es wohl so aussehe, dass derzeit beim Fasching auch andere Wege eingeschlagen werden. Das werde auch Thema bei der nächsten Zusammenkunft mit den Vereinsvorständen am 1. Februar sein. Wichtig sei deshalb der weitere Zusammenhalt innerhalb des Gemeinderates, betonte abschließend Wolfgang Daschner.