Landesweiter Wettbewerb vom Verband für Gartenbau und Landespflege – Kreisjury besuchte Meranpark
Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege hat heuer den Wettbewerb ‚Grüne Begegnungs- und Erlebnis(t)räume‘ ins Leben gerufen. Hintergrund dafür seien die Lebensräume, die sich im Vergleich zu früher sehr verändert haben. Vor allem Kinder und Jugendliche hätten bei Begegnungs- und Erlebnisräumen in einer ‚Erwachsenenwelt‘ immer weniger Möglichkeiten, Naturerfahrungen aktiv und spielerisch zu sammeln oder natürliche Zusammenhänge und deren Gefahren zu begreifen und einzuschätzen. Darüber hinaus beeinträchtigen Luftverschmutzung, hohes Verkehrsaufkommen, eingeschränkte Bewegungsfreiheit und andere Gefahren die harmonische Entwicklung von Kindern zusehends. Dies sei bedenklich, werden doch besonders in jungen Jahren die Grundlagen geschaffen für das Verhältnis des erwachsenen Menschen zu allem Lebendigen, zur Natur und für wichtige soziale Fähigkeiten.
Ziel des Wettbewerbes sei es daher, das Bewusstsein für den Wert natürlich gewachsener Erlebnisräume zu schärfen, diese zu entwickeln und zu nutzen, um damit der Verarmung des Umfeldes entgegenzuwirken. In diesem Sinne sollen alle Aktivitäten von Kindern, Bürgern, Mandatsträgern, Gemeinden und Städten unterstützt werden. Mit einer Prämierung positiver Beispiele soll die Öffentlichkeit nachahmenswerte Möglichkeiten erfahren. Gleichzeitig sollen aber auch die Bürger motiviert werden, sich zukunftsgerichtet an der Verbesserung der Lebensverhältnisse in ihrer unmittelbaren Heimat zu beteiligen.
Im Landkreis Cham haben insgesamt zehn Orte an dem Wettbewerb teilgenommen. Darunter auch Gleißenberg mit seinem einzigartigen Meranpark, der im Zuge der Dorferneuerung und mithilfe über 80 ehrenamtlicher Mitarbeiter im Jahr 2009 seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Die Kreisjury, mit Renate Mühlbauer (Geschäftsführerin des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine), Brigitte Martin (Landschaftsarchitektin), Erika Babl (OGV-Vorsitzende in Chammünster und Leiterin der Kinder- und Jugendgruppe) und Johann Robl (stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender für Gartenbau und Landespflege), besuchte den Meranpark letzten Donnerstag. Erwartet haben das Bewerterteam Bürgermeister Josef Christl, Bauentwurfsplanerin Bianka Fechter sowie OGV-Vorsitzender Hans Högerl mit einigen Vorstandsmitgliedern. Nach der offiziellen Begrüßung von Bürgermeister Christl führte Bianka Fechter die Teilnehmer durch den Park und erläuterte dessen Entstehung. Natürlich haben dabei alle Ortsvertreter die unzähligen Besonderheiten ins rechte Licht gerückt und auch die Ehrenamtsbeauftragten, unter anderem von der Kneippanlage oder der Holzkegelbahn, lobend erwähnt.
Über Stock und über Stein führte Bianka Fechter die Teilnehmer.
Die Kreisjury und Ortsvertreter bei der ‚Kräuterschnecke‘, die vom Frauenbund gepflegt wird.
Auch vom Bauerngarten des OGV war das Gremium besonders angetan.
Die Jurymitglieder machten sich überall ihre Notizen, wobei die Bewertungskriterien Begegnungs- und Erlebnisraum, Erreichbarkeit und Vernetzung, Erlebnis- und Aufenthaltsqualität, Nutzung und Aktionen sowie Perspektiven eine übergeordnete Rolle spielten.
Die Abschlussbesprechung fand schließlich in der Holzkegelbahn mit einer kleinen Brotzeit statt. Renate Mühlbauer lobte hierbei das Engagement aller Gleißenberger, die bei der Entstehung des Meranparks beteiligt waren. Ferner bezeichnete sie die Anlage als überregional wertvoll, da Jung und Alt, Einheimische und Touristen, Wanderer und sogar grenzüberschreitende Radwanderer davon profitieren würden.
Das Ergebnis aller Bewertungen soll am 27. Juni von der Kommission bekannt gegeben werden. Bleibt abzuwarten, ob der Meranpark landkreisweit als ‚landeskulturell bedeutsames Beispiel‘ eingestuft und somit auch beim Landesentscheid herangezogen wird.