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Senioren gehören „zum Salz der Erde“

40-jähriges Jubiläum der Pfarrsenioren Gleißenberg-Lixenried in ehrwürdigem Rahmen – Initiator unter den Ehrengästen

Mit einem Fest- und Dankgottesdienst begann letzten Sonntag die Jubiläumsfeier des Seniorenclubs, der am 7. Oktober 1982 als einer der Ersten im Landkreis gegründet wurde. Pandemiebedingt fand die Feierlichkeit allerdings erst dieses Jahr statt. Die Hl. Messe gestaltete Pfarrer Franz Merl mit Gemeindereferentin Silvia Fuchs, wobei auch Kinder und Senioren sowie der Kirchenchor unter Begleitung von Zither- und Orgelmusik einen festlichen Teil dazu beitrugen. Pfarrer Merl sagte während seiner Ansprache, dass das Thema vom Weltmissionssonntag, „Ihr seid das Salz der Erde“, exakt zum gegebenen Anlass passe. Außerdem wurde an mehreren Beispielen verdeutlicht, was unter diesem Begriff alles zu verstehen sei. Danach bedankte sich der Geistliche, dass so viele Senioren und Ehrengäste erschienen seien und natürlich bei allen Mitwirkenden und Helfern, die zum Gelingen des Festgottesdienstes beitrugen.

Die weltliche Feier samt Mittagessen fand anschließend im Pfarrheim statt, wo zuerst bei einem Sektempfang die Teamsprecherin Marianne Seidl neben den zahlreich erschienenen Senioren auch die Ehrengäste willkommen hieß. So galten ihre Grußworte neben Pfarrer Franz Merl und Gemeindereferentin Silvia Fuchs auch dem Kreisrat und Seniorenbeauftragten des Landkreises Cham, Christian Röger, Gleißenbergs Bürgermeister Wolfgang Daschner mit Gattin Monika, dem Further Stadtrat und stellvertretenden Pfarrgemeinderatssprecher Michael Engl aus Lixenried, der Pfarrgemeinderatssprecherin Sabine Meixensperger aus Gleißenberg, den Kirchenpflegern Josef Mayer und Thomas Liegl aus Gleißenberg und Lixenried,  der Seniorenclubvorsitzenden Jutta Weingärtner mit ihren Begleiterinnen aus Dalking und den beiden Musikanten Thomas Ascherl und Max Fechter.

Einen sichtlich ganz besonderen Gruß hatte Marianne Seidl letztendlich an den Ehrengast Jojo Zeitler. Er habe damals in Gleißenberg unter Jung und Alt als besonders beliebter Geistlicher gewirkt und alleine er habe den Stein zur Gründung des damalig genannten Altenclubs ins Rollen gebracht, so Seidl.

Im Pfarrheim war durch das hervorragend funktionierende Betreuerteam um Marianne Seidl und Kunigunde Mühlbauer wieder alles bestens Durchdacht und nach dem schmackhaften Mittagessen war natürlich der erste Gastredner Jojo Zeitler. Und dieser war wie eh und je. Er zeigte sich eher verhalten und meinte, dass er auf Geheiß vom einstigen Bischof Manfred nur als Pfarradministrator nach Gleißenberg kam, um die Pfarrei eine Zeitlang zu leiten. Doch das dauerte dann Jahre. Und er, mit seinen kaum 30 Jahren, zeigte sich gegenüber den hier lebenden Menschen offen und gab Impulse und Anstöße für Neues. Die eigentlichen Akteure beziehungsweise Gründerinnen seien engagierte Frauen aus dem Dorf, wie Hedwig Silbermann, Hildegard Feiner, Liesl Baumann, Ingrid Reitmeier, Liesl Stelzer und manch andere, gewesen. Nicht ihm, sondern ihnen und allen bisher nachfolgenden Personen sei daher zu danken.

Doch Jojo Zeitler zeigte auch merklich, dass es ihn freue, dass der Seniorenclub inzwischen eine feste Institution in der Gemeinde und darüber hinaus sei. Die ältere Generation könne dadurch regelmäßig zusammenkommen, sich untereinander austauschen sowie von Früher und vom aktuellen Leben und den Schicksalen erzählen. Man werde dabei dem Alltag entzogen, könne sich fortbilden, informieren und vor allem auch lachen und dabei zeigen: Wir leben noch; wir sind wichtig für unser Dorf und unsere Gesellschaft; wir haben was zu geben; wir reden mit und handeln selbst; wir haben eigene Ideen und Vorstellungen; wir gestalten das Leben und die Zukunft mit.

Mit diesen Worten sagte Zeitler Dank für die Erfahrung, die er in Gleißenberg machen durfte und die er auch nie vergesse. Er habe gespürt und gesehen, wie viel Lebensfreude, Nachdenklichkeit und guttuende Eindrücke ein Zusammen- und Unterwegssein mit Senioren bringe. Am Ende erzählte Zeitler von seinem Studienjahr in Jerusalem. Dort lernte er einen sehr alten Mönch mit weißem Bart kennen, der ihm zum Abschied Folgendes mit auf dem Weg gab: „Der liebe Gott ist schon ein gelungener Kerl, dass er dich gemacht hat. Freu dich jeden Tag darüber und vergiss es nie!“ Und genau diesen Satz gab Jojo Zeitler abschließend an alle weiter.

Mit Kreisrat Christian Röger, Bürgermeister Wolfgang Daschner, Stadtrat Michael Engl und Pfarrer Franz Merl folgten Gastredner, die ebenso wertschätzend über den Seniorenclub sprachen. Außerdem wurden mehrere finanzielle Unterstützungen überreicht, weil die Senioren beitragsfrei sind und die Einrichtung sich ausschließlich aus Spendengeldern trage. Von Bürgermeister Daschner war auch zu erfahren, dass die Gemeinde jährlich einen festen Betrag beisteuere und er lobte ferner den enormen Weitblick, den die damaligen Gründer und Weiterführer zu Zeiten des Bürgermeisters Michael Plötz schon an den Tag legten.

Am Ende sprach Marianne Seidl, die inzwischen die Organisation 23 Jahre mehr als erfolgreich leitet, auch den stillen Helferinnen und Helfern einen Dank aus. So lobte sie neben den anwesenden Gründungsmitgliedern etwa Elvira Riederer als Lehrmeisterin des Betreuerteams oder erwähnte Gaby Bierl, die über 15 Jahre dem Team treu war. Vor allem sei auch der gute Bezug zu den umliegenden Orten und Weilern, die alle zur Pfarrei Gleißenberg gehören, nicht zu vergessen. Aus diesem Grund habe man vor rund 15 Jahren den Namen Pfarrsenioren Gleißenberg-Lixenried eingeführt und dies sei eine gute Entscheidung gewesen, so Seidl.

Wie bei den Seniorentreffen gewohnt, gab es schließlich nachmittags Kaffee und Kuchen, angenehme Unterhaltungsmusik und das Wichtigste: Einen gemütlichen Ratsch – ehe der gelungene Festakt wieder ausklang.


Nach dem Gottesdienst gesellten sich die Senioren und einige Ehrengäste zum Erinnerungsfoto


Das Betreuerteam und die Ehrengäste im Pfarrheim