1. Home
  2. /
  3. Unsere Gemeinde
  4. /
  5. Presseberichte
  6. /
  7. Gelobter Feiertag in Gleißenberg
Gelobter Feiertag in Gleißenberg

Bittgang zum Jubiläum nach Gschwand

Treffpunkt für diesen Bittgang war an den Kirchen in Gleißenberg und Lixenried. Eine stattliche Zahl von Gläubigen und Vertreter aller Vereine aus beiden Ortschaften zogen unter der Leitung von Gemeindereferentin Silvia Fuchs sowie Diakon Alfred Dobler mit den Ministranten im gemeinsamen Gebet zum Dorfplatz nach Gschwand, wo schon alles für den Festgottesdienst vorbereitet war.

Am Beginn des Gottesdienstes begrüßte Pfarrer Franz Merl die Gottesdienstbesucher. Er sei erfreut so viele Gläubige (ca. 250) aus der ganzen Pfarreiengemeinschaft und darüber hinaus willkommen zu heißen. „So begehen wir heute den gelobten Feiertag in unserer Pfarrei. Gelobt zum Dank für Verschonung und Schutz vor starken Unwettern und Gefahren und unseren Bitten, dass wir weiterhin unter Gottes Schutz stehen. Heute haben wir einen besonderen Anlass zum Dank sagen. Vor 300 Jahren wurde der gelobte Feiertag erstmals benannt. Aus diesem Anlass haben wir uns hier in Gschwand zu diesem Festgottesdienst versammelt“.

Musikalisch wurde diese Hl. Messe von den Kirchenchören aus Gleißenberg und Lixenried gestaltet. Unter der Leitung von Antonia Wutz wurde die beliebte „Waldlermesse“ gesungen. Begleitet von der Orgel, die als Leihgabe von Bürgermeister Paul aus Weiding für den Gottesdienst nach Gschwand gebracht wurde. Die Texte in Mundart ergänzten die Atmosphäre auf dem Dorfplatz wunderbar.

In seiner Ansprache überzeugte Diakon Alfred Dobler mit geschichtlichem Wissen. Geteerte Straßen, Autos und Satellitentechnik gab es von 300 Jahren noch nicht. Es gab den starken Geist in den Menschen die hier lebten, die Arbeit war schwer, die Menschen lebten aus und von der Natur und ihnen war bewusst alles ist eine Geschenk von Gott. Weiter ging er noch auf die geschichtlichen Zeiten um 1700 ein. Vom spanischen Erbfolgekrieg mit seinen Folgen. Von der Doppelschlacht von Höchstädt und Blindheim bis zu den Bauernaufständen und dem Zusammenschluss der Wittelsbacher Staaten. Weiter berichtete er über den Ablauf in früheren Zeiten. Die Prozession mit Monstranz zum gelobten Feiertag ging früher von der Pfarrkirche in Gleißenberg nach Gschwand zum alten „Lankeshaus“, wo der erste Altar aufgebaut war, von da führte die Prozession über Hofmühle nach Ried, wo sich beim „Luznkreuz“ der zweite Altar befand, weiter zogen die Gläubigen nach Gleißenberg und verweilten noch an den Altären beim „Onkeln“ und „Weihraucher“, bevor der Abschluss in der Pfarrkirche stattfand. Damals war der gelobte Feiertag ein Feiertag und schulfrei, es wurde nicht gearbeitet, nur die Tiere versorgt. Als der gelobte Feiertag nicht mehr gehalten wurde kam es wieder zu schweren Unwettern und seit dieser Zeit wird dieser Bittgang jedes Jahr am 3. Juni abwechselnd nach Gschwand oder Ried begangen. 1724 wird durch Pfarrer Prümbs in seiner Pfarreibeschreibung zum ersten Male der gelobte Feiertag, ein „Schauertag“ mit Flurprozession, erwähnt. Aus diesem Anlass feiern wir heute diesen Festtag. Wir leben den gelobten Feiertag aus Überzeugung, dass Gott uns beisteht und beschützt, als Tag des Dankes.

Am Ende des Gottesdienstes gab Pfarrer Merl den feierlichen Wettersegen mit einer kleinen Reliquienmonstranz.

Pfarrgemeinderatssprecherin Sabine Meixensperger sprach einige Dankesworte an die Festgemeinde. Ihr aufrichtiger Dank galt allen Ehrengästen und dem liturgischem Team, den beiden Kirchenchören unter der Leitung von Antonia Wutz, dem Gschwander Dorfverein und allen Vereinen für die Teilnahme. Zum Abschluss des Abends lud sie zum Essen und Trinken, Kaffee und Kuchen, ein. Rudi und Michaela Kolbeck haben ihr hervorragendes „Bachofafleisch“ zubereitet, das in der Semmel angeboten wurde. Und so wurde noch in gemütlicher Runde dieser gelobte Feiertag gefeiert.

Foto: Gabi Mayer