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Freie Wählergruppe „Bayerisches Meran“ zieht Bilanz

Auch die Freie Wählergruppe „Bayerisches Meran“ nutzte das Angebot der Gemeinde und lud ihre Mitglieder zur Mitgliederversammlung in die Mehrzweckhalle Gleißenberg. Listensprecher Franz Simon freute es, dass viele der Einladung gefolgt waren. Zu Beginn gab Simon einen detaillierten Rückblick auf die Kommunalwahl 2020. Bereits Anfang November des vergangenen Jahres wurde Wolfgang Daschner als Bürgermeisterkandidat der Bevölkerung im Gasthaus „Zum Grisl“ vorgestellt. Mitte Dezember fand dann die Nominierungsveranstaltung der Partei statt. Bei der Kandidatenfindung rannte man bei vielen offene Türen ein, weshalb im Nu eine vielfältige Liste mit unterschiedlichen Persönlichkeiten an der Hand hatte. Auch drei Überläufer vom Bürgerblock fanden sich auf der Liste wieder. Bei beiden Veranstaltungen merkte man eine Aufbruchstimmung bei allen Anwesenden und die Sehnsucht nach einer Veränderung. In der nächsten Zeit wurde sich intensiv dem erstellen einer Wahlkampfstrategie und eines Wahlprogramms befasst. Auch wurde ein Heimatkalender erstellt, welcher bei der Bevölkerung sehr beliebt war. Vor der Wahl wurden zwei Wahlveranstaltungen, je eine in Gleißenberg und Ried, abgehalten. Hierbei hat sich ein jeder Kandidat vorgestellt und seine Beweggründe mitgeteilt. Auch das Wahlprogramm wurde präsentiert und gut von den Leuten angenommen. Leider unterschied sich dieses nicht viel von dem der letzten Legislaturperiode, was zeigte, dass sich die letzten sechs Jahre nicht viel getan hatte. Auch die Leute hatten dies gemerkt. Zudem hatten sie die ewige Streiterei satt und wollten wieder zurück zu einem harmonischen Miteinander, welches sich die Wählergruppe auf die Fahnen geschrieben hat. Das Ergebnis am Wahlsonntag sprach eindeutig dafür, dass sich die Bürger eine Wende wünschen. Über 1.000 Stimmen mehr als bei der letzten Wahl fuhr die Freie Wählergruppe ein und stellt darum seither vier der acht Gemeinderäte, was man im ersten Moment gar nicht glauben wollte. Diese absolute Mehrheit ist toll, soll aber nicht ausgenutzt werden. Auch Bürgermeister Wolfgang Daschner fuhr ein phänomenales Ergebnis von 87,43% ein. Diese Ergebnisse zeigten, dass man einen guten Wahlkampf geführt hat und die Leute mit den Themen erreicht hat. Listensprecher Simon bedankte sich abschließend bei allen Kandidaten, Bürgermeister Daschner und seiner Frau sowie allen Unterstützern, die im Wahlkampf mithalfen. Anschließend berichteten die vier Gemeinderäte ausführlich von den letzten Sitzungen. Als erstes übernahm Anton Saurer das Wort und erzählte von den Sitzungen des alten Gremiums. Neben Bauanträgen und anderen kleinerer Punkte ging er auf manche Themen speziell ein. So berichtete er von der Sitzung im Juli 2019, bei welcher der Haushaltsplan auf der Tagesordnung stand. Dieser wurde nicht einstimmig verabschiedet. Die Freie Wählergruppe bemängelte hier nämlich den Investitionsplan. Darin wurden nur Tatsachen geschildert und nicht vorausschauend genug geplant, bemängelten die Gemeinderäte, welche dagegen stimmten. Eine weitere erwähnenswerte Sitzung war kurz vor Ende des Jahres, als über den Flächennutzungsplan und die Ortsabrundung in Ried abgestimmt wurde. Dies wurde lange nicht erledigt, obwohl es vom Gemeinderat beschlossen wurde. Außerdem musste man ein Darlehen in Höhe von 200.000 Euro zur Vorfinanzierung des Kindergartenneubaues aufnehmen. In der ersten Sitzung im neuen Jahr wurde die Änderung der Ortsabrundung in Gleißenberg im Bereich Meranpark und Bräuwiese angepasst. Auch hier kamen wieder „Leichen“ zum Vorschein, die anscheinend liegen geblieben sind. Anfang März wurde neben weiteren kleineren Punkten über den Rechnungsprüfungsbericht 2018 abgestimmt. Darin wurde zum einen bemängelt, dass die Erschließungsbeiträge, welche als Einnahmen eingeplant waren, nie von den betroffenen Anwohnern verlangt wurden. Außerdem wurde die Friedhofssatzung bemängelt. Diese müsse dringend angepasst werden. Als Antwort wurde hier angegeben, dass jemand von der Gemeinde beauftragt wurde, dieser aber noch nicht fertig ist. Auch die fehlende Satzung der Erdaushubdeponie und die Anmietung eines Traktors wurden bemängelt. Trotzdem wurde dieser Punkt damals mit 7:2 beschlossen. Ende März wurde dann über das Projekt Kinderhausneubau abgestimmt. An diesem Termin wurde der Plan vorgestellt und gleich darüber abgestimmt. Saurer bemängelte hier, dass das Projekt nicht ausreichend kommuniziert und die Alternativen nur sporadisch geprüft wurden. Über ein solch großes Projekt kann man nicht einfach von jetzt auf gleich abstimmen lassen, betonte Saurer. Auf der letzten Sitzung des alten Gremiums Ende April stand diesmal der Rechnungsprüfungsbericht 2017 auf der Tagesordnung. Auch hier fanden sich dieselben Punkte und Antworten darauf wie im Bericht von 2018. Diesem wurde auch mehrheitlich zugestimmt. Über die nächsten Sitzungen berichtete Gemeinderat Andreas Schreiner. Dieser berichtete von der konstituierenden Sitzung, in der Anton Saurer zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt wurde. Außerdem wurden diverse Ämter besetzt wie etwa die der Seniorenbeauftragten und die der Jugendbeauftragten. Ende Mai fand eine Ortsbesichtigung aller Gemeindeeinrichtungen statt, um einen Überblick über die gemeindlichen Einrichtungen und deren Zustand zu bekommen. Bei der Sitzung im Juni wurden weitere Beauftragte der Gemeinde ernannt. Auch hier will man die Bürger mehr einbinden, um die Gemeindemitarbeiter zu entlasten. Gemeinderat Michael Greil berichtete von der Haushaltssitzung im Juli. Hierfür kam man bereits im Vorfeld mit allen Gemeinderäten zusammen, um den über 400-seitigen Haushaltsplan zu diskutieren. Dies wurde von allen begrüßt, weshalb der Haushaltsplan einstimmig verabschiedet wurde. Punkte die hierbei aber auffielen waren die Satzungen, welche lange nicht mehr angepasst wurden, was die Gemeinde jedes Jahr viel Geld kostet. Dies gilt es so schnell wie möglich zu ändern. Gemeinderat Thomas Weingärtner berichtete von der letzten Sitzung im August. Hierfür war Klaus Schedlbauer vom Eigenbetrieb des Landkreises erschienen, der das Projekt des Landkreises vorstellte. Demnach sollen alle „weißen Flecken“ mit Glasfaser versorgt werden. Wie genau das in Gleißenberg aussehen wird, wird frühzeitig offiziell vorgestellt. Nach den ausführlichen Berichten der vier Gemeinderäte richtete Bürgermeister Wolfgang Daschner das Wort an die anwesenden Mitglieder. Dieser schilderte, welche Herausforderungen es seit seinem Amtsantritt zu bewältigen galt und was weiterhin erledigt werden muss. So gilt es so schnell wie möglich alle Satzungen der Gemeinde zu überarbeiten und anzupassen, da dies auch bereits schon mehrmals von der Rechtsaufsicht angemahnt wurde. Dass man seit der letzten Wahl die Mehrheit im Gemeinderat hat, ist zwar sehr schön, soll aber nicht dazu genutzt werden, einfach ohne die anderen Parteien zu regieren. Viel mehr ist man an einem harmonischen Miteinander interessiert, was bisher auch so gelebt wird. Auch die Zusammenarbeit mit der Verwaltung in Weiding und dem dortigen Bürgermeister Daniel Paul ist ausgezeichnet. Trotzdem gibt es, besonders bei den Vereinen, viel Handlungsbedarf. Die Hände der Gemeinde bezüglich großer Investitionen sind aber vorerst gebunden, da aktuell noch die begonnen Projekte wie das Kinderhaus zu buche schlagen. Man ist aber zuversichtlich für alle, mit der Zeit eine passende Lösung zu finden. Nach den Worten des Gemeindeoberhaupts stand eine kleine Satzungsänderung zur Wahl, welche einstimmig genehmigt wurde. So ist in Zukunft auch der Bürgermeister, sofern er der Fraktion angehört, ebenfalls Mitglied der Vorstandschaft. Nach der Bildung eines Wahlausschusses folgte die Neuwahl der restlichen Vorstandschaft. Als Listensprecher wurde Franz Simon wiedergewählt. Dessen Vertretung übernimmt in Zukunft Max Lankes, welcher Martin Plötz dafür ablöst. Als Schriftführer wurde Michael Riederer für Martina Lehnert gewählt, welche nicht mehr zur Verfügung für das Amt stand. Beim letzten Tagesordnungspunkt wurde sich von den Mitgliedern gewünscht, mehr Informationen aus von den Geschehnissen im Gemeinderat zu erhalten. Listensprecher Simon versprach, dass man hierfür eine Lösung finden wird. Zum Schluss überreichte Franz Simon seinem ehemaligen Stellvertreter Martin Plötz ein kleines Präsent für seine Arbeit im Gremium. Ebenfalls ein Präsent erhielten die ehemalige Gemeinderätin Gabriele Lang-Kröll, welche sechs Jahre im Gemeinderat vertreten war, und Dr. Siegfried Seidl, welcher die letzten 24 Jahre für die Fraktion im Gemeinderat vertreten war. Für diese Arbeit erhielt Seidl ein besonderes Geschenk, eine selbst geschnitzte Holzbank, in welcher das Gemeindewappen eingeschnitzt ist.