7. Sitzung des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Sport fand in Gleißenberg statt – Musikschüler eröffneten Versammlung
Die beiden 15-jährigen Nachwuchsgitarristen Sebastian Beer und Jay Kaiser, die sich in der Förderklasse der Landkreismusikschule befinden, durften mit dem Lied „Visit to Rio“ letzten Montag in der Heimat- und Kulturscheune die 7. Kreisausschusssitzung für Kultur, Tourismus und Sport eröffnen. Die begabten Schüler bekamen dafür einen kräftigen Applaus und Vizelandrat Markus Müller, der anschließend die Zusammenkunft leitete, bedankte sich dafür mit je einem Kinogutschein.
Nachdem die Niederschrift der letzten Sitzung vom Oktober 2024 genehmigt war, übergab Markus Müller das Wort an Kreiskämmerer Simon Wagner. Dieser unterbreitete den Kreisräten und Verwaltungsangestellten insgesamt sieben Beschlussvorschläge. So sollen für dieses Jahr die überörtlichen kulturellen Maßnahmen mit 15.750 Euro unterstützt werden. Für die Erwachsenenbildung in der Volkshochschule und im Waldmünchener Mehrgenerationenhaus soll ein sogenannter Globalansatz von 164.000 Euro, ein Betriebskostenzuschuss von 40.000 Euro, Sachleistungen bis zu 10.000 Euro und eine Beteiligung an der Komplettsanierung von Haus 1 mit 529.600 Euro fließen. Die überörtliche Sportförderung wird mit 58.000 Euro, der Jugendanteil an Sportbaumaßnahmen mit 22.090 Euro, die Vereinsförderung der Jugendarbeit mit sechs Euro pro Kopf plus 1.600 Euro im Bereich Naturpädagogik, die Jugendheimbauten mit 10.000 Euro und nicht zuletzt die Denkmalpflege mit 43.000 Euro gefördert. Die Kreisräte hatten all dem nichts entgegenzusetzten, sodass die Zuschüsse nun vergeben werden können.
Der Landkreismusikschulleiter Andreas Stögmüller und dessen Stellvertreter Siegi Mühlbauer präsentierten danach einen Sachstandsbericht. So ständen für die insgesamt 1.250 Schüler 28 hochqualifizierte Lehrkräfte in einer Voll- oder Teilzeitbeschäftigung bereit. Der Unterricht umfasse eine Vielzahl an Instrumenten und man beteilige sich an Konzerten oder bewerkstellige auch Einzelauftritte vor einem sehr großen Publikum. Aufgrund der stets mehrwerdenden Ganztagsschulen sei es künftig jedoch wünschenswert, dass hier bezüglich der Zeitknappheit ein kooperierender Musikunterricht stattfinden könnte. Mit einem Ausblick auf die bevorstehenden Veranstaltungen endeten die Ausführungen, ehe Vizelandrat Markus Müller noch ergänzte, dass der Mindestanteil die Eltern keinesfalls überfordern dürfe, um das ausgezeichnete Niveau der Musikschule zu erhalten.
Den Situationsbericht Tourismus begann ebenso Markus Müller. Hier betonte eingangs der Vizelandrat ausdrücklich, dass man den Rufbus besser nutzen solle. Dieser werde vom Landkreis finanziert und schließe die Lücken zum ÖPNV. Man müsse den „Achtsitzer“ nur frühzeitig online oder telefonisch bestellen und käme so, egal ob als Einheimischer oder Tourist, flexibler zum nächsten Zielpunkt. Ferner ließ Markus Müller wissen, dass der Tourismus einen der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren des Landkreises darstelle und somit als Impulsgeber der wirtschaftlichen Entwicklung gelte. Zwar sei unser Landkreis nur eine Destination für den Zweit- oder Dritturlaub, doch genau das bedeute keinen Massentourismus. Zudem habe man in den letzten sechs Jahren 44 Anträge für öffentliche Finanzierungshilfen der gewerblichen Tourismuswirtschaft bearbeitet, wodurch ein Gesamtinvestitionsvolumen von beeindruckenden 82 Millionen Euro entstand.
Die Tourismusbeauftragte des Landkreises, Petra Meindl, ergänzte danach die Ausführungen von Markus Müller. So sei zwar das Niveau von 2019 noch nicht ganz erreicht und die durchschnittliche Übernachtungsdauer betrage 3,5 Tage. Aber 54 Prozent aller Urlaubsleistungen seien 2024 online gebucht worden, was bedeute, dass man sich der Digitalisierung zwingend stellen müsse. Auch die Gäste kämen zu 92 Prozent aus Deutschland und die gesamte Wertschöpfung vom Tourismus habe inzwischen die stolze Summe von 307 Millionen Euro erreicht, sagte Petra Meindl. Weiter erwähnenswert wären das abgeschlossene und tolle Beispiel von Netzwerk und Zusammenarbeit bei der Landesgartenschau in Furth im Wald, wovon der ganze Landkreis profitiert habe. Zudem müsse man die Trendthemen wie Erlebnisbuchungen, Trekkingplätze oder Regionalproduktangebote im Auge behalten. Für all diese Themen käme auch immer mehr künstliche Intelligenz ins Spiel und man müsse daher die personellen Ressourcen aufstocken, forderte abschließend Petra Meindl.
Der Tätigkeitsbericht über das Kultur- und Museumsreferat kam von Barbara Kleindorfer-Marx. Von ihr war zu erfahren, dass das Kreismuseum im Klostergebäude Walderbach nun öffentlich zugänglich sei und man die seit weit über 100 Jahren versteckten kunsthistorischen Malereien betrachten könne. Dies belegte Barbara Kleindorfer-Marx anhand mehrerer Bilder. Darüber hinaus habe man sich beim Tag des Denkmals seitens des Landkreises sehr engagiert und die heimatlichen Exkursionsangebote, die nicht digital, sondern persönlich von Fachkräften durchgeführt würden, seien nach wie vor die Beliebtesten. Außerdem könne man insgesamt 35 Museen besuchen, wovon drei alleine vom Kreis getragen werden.
Danach bedankte sich Vizelandrat Markus Müller respektvoll bei Barbara Kleindorfer-Marx für ihre professionelle Unterstützung, was den Bereich Kultur und Museen betreffe. Und zu guter Letzt war mit Josef „Bäff“ Piendl auch noch der diesjährige Preisträger des Waldschmidt-Preises anwesend, dem Markus Müller aufgrund seiner vielfältigen kulturellen Dienste herzlich gratulierte, ehe die nichtöffentliche Sitzung begann.
Die Gitarristen Sebastian Beer und Jay Kaiser (v. l.) eröffneten die Versammlung.
Der Landkreisausschuss für Kultur, Tourismus und Sport in der Gleißenberger Heimat- und Kulturscheune.

