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‚Ankegeln‘ in der neuen Gleißenberger Holzkegelbahn

Ein Meisterstück des Zimmererhandwerks

Zahlreiche Ehrengäste und die verantwortlichen Lehrkräfte und Zimmererlehrlinge der Berufsschule Furth im Wald hatten sich letztes Wochenende in Gleißenberg versammelt, um die neue Holzkegelbahn ihrer Bestimmung zu übergeben. Durch das hervorragende Engagement vom Zimmerernachwuchs und von Anton Spandl konnte nach zweijähriger Bauzeit die Holzkegelbahn fertig gestellt werden.

Gleißenbergs Bürgermeister, Herrn Josef Christl, war es zu diesem Anlass vorbehalten, die Leiterin der Chamer Berufsschule (Werner-von-Siemens-Schule) Frau Oberstudiendirektorin Elisabeth Fäth, den Initiator und Motor des Projekts Herrn Studiendirektor Anton Spandl (Außenstellenleiter der Werner-von-Siemens-Schule in Furth im Wald), die Lehrkräfte der Berufsschule Furth im Wald mit Fachlehrer Herrn Anton Weidner, den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Cham Herrn Theo Pregler, den Obermeister der Zimmererinnung Herrn Xaver Weber, die Gemeinderäte von Gleißenberg und nicht zuletzt die Zimmererlehrlinge der Abschlussklasse von der Berufsschule Furth im Wald, recht herzlich zu begrüßen.

Die landkreisweite, wenn nicht sogar ostbayernweite, einmalige Idee zum Nachbau einer altertümlichen Holzkegelbahn mit Kugelrücklauf kam ursprünglich von Anton Spandl, der voller Enthusiasmus auch unumgänglich die Zimmererlehrlinge damit begeisterte und somit ein Arbeitseifer entstand, als ob sie die Kegelbahn für sich selbst bauen würden. Nach der anfänglichen Zustimmung des Gemeinderates, der Bereitstellung des Grundstückes und des witterungsbeständigen Lärchenholzes durch die Gemeinde Gleißenberg, konnte in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinderätin und Bauzeichnerin der Firma Wagner in Waldmünchen, Frau Bianka Fechter, kostengünstig die Zufahrt und das Fundament erstellt werden. Unterstützt durch die Direktion für ländliche Entwicklung in Regensburg und der Euregio (EU) ist die Errichtung der Holzkegelbahn, so Gleißenbergs Bürgermeister, der erste Schritt eines Gesamtprojektes. Dieses Gesamtprojekt gliedert sich in drei Teile bzw. Bauabschnitte: Der 1. Abschnitt ist der Bau eines Radweges von Ried nach Gleißenberg entlang der Kreisstraße CHA 9, der den Chambtalradwanderweg an das grenzüberschreitende Waldmünchner Bergradwandernetz anbinden soll. Der 2. Abschnitt ist die Errichtung einer Holzkegelbahn, eines Kneippbeckens und eines ökologischen Spielplatzes auf dem so genannten ‚Meranpark‘. Der 3. Abschnitt beinhaltet den Bau eines Parkplatzes mit Informationstafel, der im Anschluss an dem Friedhofsgelände in Gleißenberg entstehen soll.

Nach den einleitenden Worten des Bürgermeisters waren sich Schulleiterin Fäth und Obermeister Weber darüber einig, dass die Berufsschule Furth im Wald ein weiteres Mal ihre Bedeutung als Kompetenzzentrum bestätigte. Des Weiteren gäbe es kein besseres Beispiel für das Prinzip der Dualen Ausbildung. Das bedeute, dass man zum einen die theoretische Ausbildung in der Schule durchführe und zum anderen ganze Projekte von der Planung bis zur Fertigstellung ausführe, sowie auch fachübergreifend mit anderen Gewerken zusammenarbeite. Trotz dieser hervorragenden Ausbildungsmöglichkeit im Zimmererhandwerk seien aktuell die Lehrlingszahlen leider rückläufig. Die an der Holzkegelbahn beteiligten Auszubildenden sowie Anton Spandl erhielten dennoch ein großes Lob. Haben sie neben dem regulären Ausbildungsplan der Schule sogar freiwillige Überstunden geleistet. Einmal haben sie sogar in der Kegelbahn übernachtet, um diese noch vor ihrem Schulabschluss fertig zu stellen. In diesem Zusammenhang wurde auch noch der gemeindliche Bauhof mit seiner tatkräftigen Unterstützung hervorgehoben.

Im Anschluss an die lobenden Worte erfolgte das offizielle Ankegeln. Mit gekonnten Schüben haben Schulleiterin Fäth, Obermeister Weber und Bürgermeister Christl die ersten Kugeln in Richtung der wunderschön abgedrehten Holzkegel geschoben. Bürgermeister Christl würdigte nochmals die ausgezeichnete Arbeit die hier geleistet wurde und er erhofft sich, dass die Kegelbahn auch in Zukunft von Jung und Alt angenommen wird. Es ist ein wahres Schmuckstück für die Gemeinde Gleißenberg und deren Bedeutung als Fremdenverkehrsort. Ein kleiner Wettkampf zwischen der Werner-von-Siemens-Schule und der Gemeinde Gleißenberg folgte unter fachmännischer Anleitung dem offiziellen Anstoß.

Bei dem herrlichen Sommerwetter wurden bereits vorher im Freien Tischgarnituren aufgestellt und ein Holzkohlengrill hergerichtet. Die erforderlichen Getränke (gestiftet seitens der Gemeinde) und ein kleines Abendessen in Form von Grillfleisch oder Würstchen (gesponsert von der Zimmererinnung) hatten dann gute Abnahme. Als einwandfreier Grillmeister fungierte hierbei der Geschäftsleiter der Kreishandwerkerschaft, Herr Theo Pregler. Mit einem gemütlichen Zusammensitzen der zahlreich erschienenen Gäste wurde dann die für Gleißenberg wertvolle Errungenschaft gebührend abgeschlossen.