Unteres Dorf erhielt Segen – Maibaumaufstellen mit zahlreichen Ehrengästen
Mit der Segnung eines Gedenksteines fanden am 1. Mai die Bauabschnitte I und II der Dorferneuerung Gleißenberg ihren würdigen Abschluss und zugleich ihren offiziellen Segen durch Pfarrer Franz Baumgartner. Im Beisein zahlreicher Ehrengäste blickten Landrat Theo Zellner, Bürgermeister Josef Christl, Baudirektor Heinrich Beer sowie Vizebürgermeister und örtlich Beauftragter Wolfgang Daschner auf die gelungenen Baumaßnahmen im Bereich ´Unteres Dorf´ zurück. Auf der Wunschliste der Verantwortlichen für die Dorferneuerung stehen ferner für die Zukunft mit dem Dorfplatz und dem Rathausplatz noch zwei für Gleißenberg markante Vorhaben. Außerdem soll der geplante Radweg von Ried nach Gleißenberg endlich realisiert werden. Umrahmt wurde die feierliche Veranstaltung vom Trachtenverein Gleißenberg, der erstmals das Maibaumaufstellem am neuen Standplatz im Unteren Dorf realisierte und auch mit Getränken und Speisen sowie Musik und Volkstanzeinlagen bestens für die Unterhaltung der Gäste sorgte.
Der Platz ´Am Anger´ im Unteren Dorf in Gleißenberg war am Montag Nachmittag bestens gefüllt mit Zuschauern und Vereinsvertretern als gegen 13:00 Uhr der diesjährige Maibaum vom Trachtenverein „D´Burgstalla“ Gleißenberg mit einem Pferdegespann in Begleitung der Jugendgruppe in Tracht vom Sägewerk Hanauer um Aufstellplatz gezogen wurde. Angeführt wurde der Zug von der Gleißenberger Dorfmusik sowie zahlreichen Ehrengästen. So gaben Landrat Theo Zellner, MbB Klaus Hofbauer, VG-Vorsitzender Bürgermeister Karl Holmeier und Pfarrer Franz Baumgartner den Gleißenberger ebenso die Ehre wie mit Baudirektor Heinrich Beer, Bauoberrat Thomas Henning und Herr Lehnert namhafte Vertreter der bisherigen Direktion für Ländliche Entwicklung in Regensburg. Ebenso gern gesehene Gäste in Gleißenberg waren Ursula von Massow und Hans Haselsteiner vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Kötzting sowie Michael Dankerl mit seinen Mitarbeitern von der gleichnamigen Baufirma. Komplettiert wurde der Zug von den Mitgliedern des Gemeinderates sowie der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft Gleißenberg II. Im Unteren Dorf hatte das Organisationskomitee um Wolfgang Daschner und Franz Simon zusammen mit dem Bauhof und den Mitgliedern des Trachtenvereins alles bestens vorbereitet.
Unter dem Beifall der zahlreichen Zuschauer wurde dann von den Mitgliedern des Trachtenverein und zahlreichen Helfern unter der Regie von Georg Hanauer der wieder von Eduard Gruber gespendete und 27 m lange Gleißenberger Maibaum mit Hilfe von Muskelkraft erstmalig an seinem neuen Standplatz aufgestellt
Im Anschluss nahm dann Pfarrer Franz Baumgartner in einer kurzen Zeremonie im Beisein der Ehrengäste an einem eigens errichteten Gedenkstein die Segnung der Baumaßnahmen im Unteren Dorf vor, ehe es Bürgermeister Christl vorbehalten war die zahlreichen Ehrengäste offiziell zu begrüßen.
Er blickte kurz auf die Entstehung der Dorferneuerung Gleißenberg und das bisher geleistete zurück. Sein besonderer Dank galt dabei neben den Unterstützern in Politik und Direktion für Ländliche Entwicklung dem ausführenden Ingenieurbüro sowie den beteiligten Baufirmen zur die gute Zusammenarbeit bei diesem gelungenen Werk. Ein ganz besonderer Dank des Bürgermeisters ging ferner an die Arbeitskreise und die Vorstandschaft sowie an die betroffenen Anlieger, die die Maßnahmen zum aller größten Teil positiv aufgenommen und unterstützt und damit sehr viel Gemeinschaftssinn bewiesen haben. Und da die Veranstaltung genau am 10. Jahrestag der Amtsübernahme von Landrat Theo Zellner stattfand, lies der Bürgermeister natürlich die Gelegenheit nicht ungenutzt dem Landrat im Namen der gesamten Gemeinde recht herzlich für sein Unterstützung für Gleißenberg und seine erfolgreiche Arbeit für den Landkreis herzlich zu danken. Zusammen mit Vizebürgermeister Wolfgang Daschner überreichte er dem Landrat ein flüssiges Präsent zu seinem Amtsjubiläum.
Im Folgenden blickte Vizebürgermeister Wolfgang Daschner, zugleich örtlich Beauftragter der Dorferneuerung Gleißenberg, detailliert auf die Dorferneuerungsmaßnahme zurück. Nachdem zuerst mit dem Kanalbau und der Wasserversorgung die wichtigsten Bausteine der Daseinsvorsorge in Gleißenberg abgeschlossen werden konnten, schufen der Landkreis und der Staat Bayern mit dem Vollausbau der Kreisstraße CHA 9 und der Staatsstraße 2154 die Voraussetzungen für die Dorferneuerung Gleißenberg. Nachdem man seit vielen Jahren auf den hinteren Plätzen der Warteliste rangiert hatte, schaffte man dank der positiven Beurteilung durch Baudirektor Heinrich Beer den Seiteneinstieg in die Dorferneuerung. Dafür sei man allen Beteiligten zutiefst dankbar, da dies heute angesichts der leeren Kassen des Amtes für ländliche Entwicklung sicher nicht mehr möglich wäre. Auf der Basis der hervorragenden und ehrenamtlichen Arbeit der Arbeitskreise konnte dann unter der konsequenten und weitblickenden Regie von Bauoberrat Thomas Henning in kurzer Zeit das Leitbild für Gleißenberg erstellt werden. Auf der Basis dieses Leitbildes erfolgte dann die vorbildliche und sehr gelungene Planung durch das Ingenieurbüro Haselsteiner/Von Massow. Voraussetzung für die letztendliche Umsetzung der Pläne war dann die komplette Neuvermessung des Unteren Dorfes durch die Direktion für Ländliche Entwicklung und die ausgesprochen positive Einzelgespräche mit den betroffenen Anliegern. Von Anfang an habe man die Anlieger konsequent in die Planungen und die Entscheidungsfindung eingebunden, so Daschner. Er dankte den Anliegern für ihr großes Verständnis und die Bereitschaft die einmalige Chance Dorferneuerung zu ergreifen und umzusetzen. Somit könne man heute den gelungenen Abschluss der ersten beiden Bauabschnitte feiern. Daschner legte den anwesenden Entscheidungsträgern aber die noch offenen Wünsche der Gemeinde dar. So sollte die Dorferneuerung Gleißenberger nicht mangels Geldmittel ins Stocken geraten, sondern in den kommenden Jahren mit der Neugestaltung von Dorf- und Rathausplatz sowie dem Radweg Gleißenberg-Ried einen würdigen und gelungenen Abschluss finden. Dies wurde auch noch durch ein Gedicht unterstrichen dass die kleine Ilona Daschner dann an den Landrat gerichtet vortrug. Darin äußerte sie den Wunsch nach einem schönen Radweg und lud den Landrat gleich zum gemeinsamen Radeln ein.
Landrat Theo Zellner dankte in seiner Ansprache zunächst für die herzlichen Glückwünsche zu seinem Amtsjubiläum, ehe er die Dorferneuerung Gleißenberg als echtes Gemeinschaftswerk würdigte. Gleißenberg sei zwar die kleinste, aber sicherlich auch eine der schönsten Gemeinden im Landkreis. Herausragend dabei sei die hervorragende Bürgerbeteiligung, die sich bei der Dorferneuerung wieder gezeigt habe. Die Gleißenberger Bürger hätten die Zügel selbst in die Hand genommen und zusammen ihr Dorf neu gestaltet ohne auf die Vorgaben von oben zu warten. Die Bürger hätten das Gemeinwohl eindrucksvoll über das Einzelinteresse gestellt, so der Landrat weiter. Gleißenberg sei ein Ort zum Wohlfühlen und die Dorferneuerung habe dazu beigetragen das äußere und das innere Dorfbild zu verbessern. Gleißenberg habe eindeutig an Lebensqualität gewonnen. Und dann brach Landrat Zellner leidenschaftlich eine Lanze für den ländlichen Raum. Der Fokus dürfe nicht nur auf den Metropolregionen liegen, sondern auch der ländliche Raum müsse gestärkt werden. Dieser sei kein musealer Bereich, sondern ein Sozialkitt aller erster Güte. Dieser Sozialkitt stimmt auf dem Lande noch und hält die Lebensqualität zusammen. Das ´Wir-Gefühl´ auf dem Land sei ein gewaltiges Kapital, so Zellner weiter. Die Menschen müssten spüren, dass ihr Einsatz Erfolg für das Dorf bringe. Dazu sei auch die Anpassungsfähigkeit eines Dorfes wichtig. Er lobte die Verantwortlichen der Gemeinde und die Bürger für ihre Bereitschaft sich an neue Herausforderungen anzupassen und neue Wege zu suchen. Und dazu bedürfe es auch der Unterstützung durch die Politik. Statt in diesem Bereich einzusparen, müsste hier aufgestockt werden und ein Programm für den Ländlichen Raum aufgelegt werden. In Bezug auf die konkreten Wünsche in Sachen weiterer Maßnahmen, sagte der Landrat seine Unterstützung zu soweit es in seiner Macht stünde. Auch versprach er seine Unterstützung bei der schwierigen Frage der Finanzierung des Radweges Gleißenberg-Ried. Sein Wunsch als Landrat sei dabei die Anbindung an den Chambtal-Radweg als landkreisweit wichtiger Lückenschluss. Es gelte hier mit den Verantwortlichen die Lücke in der Finanzierung durch die fehlenden Landesmittel zu schließen. Zum Abschluss wünschte er Gleißenberg noch viel Glück und Erfolg für die Zukunft, wofür er angesichts der positiven Bürgerbeteiligung beste Chancen sah.
Zum Abschluss zog dann noch Baudirektor Heinrich Beer für das Amt für Ländliche Entwicklung ein Zwischenfazit für die Dorferneuerung Gleißenberg, die in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich und auch vorbildlich verlaufen sei. Angesichts der leeren Kassen der Dorferneuerung konnte er den Gleißenbergern aber keine allzu großen Hoffnungen auf eine baldige Realisierung der offenen Projekte machen. Er selbst sei immer gerne Gast in Gleißenberg gewesen und wünschte dem Bayerischen Meran aller Gute für die Zukunft vor seinem anstehenden Vorruhestand. Im Anschluss genossen die vielen Besucher die Bewirtung durch den Trachtenverein Gleißenberg, der mit der Kinder- und Jugendgruppe auch einige Volkstänze aufführte. Darüber hinaus hatte Wolfgang Daschner mit Unterstützung von Rudi Simeth eine beeindruckende Photodokumentation zur Dorferneuerung erstellt, die sich viele der Besucher anschauten.