Quelle: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, von Prälat Josef Kraus, herausgegeben 1973 vom Pfarramt Gleißenberg.
Eine Dreiviertelstunde nordwestlich des Dorfes Gleißenberg erhebt sich der 672 m hohe Burgstall. An seinem Fuß vorbei führte die ‚Burgstallstraße‘, wie sie heute noch heißt. Während die Südostseite der Chamer-Further-Senke durch zahlreiche Burgen gesichert war, übernahmen den Schutz des Landes an der Nordwestseite dem Böhmerwald entlang folgende verteidigungsfähige Burgen: Waradein, Haberseigen, Lixenried, Burgstall, Burg-Waldmünchen, Darstein, Bleschenberg, Schwarzwihrberg, Treffelstein, Altenschneeberg, Murach usw.
Auf dem Burgstall saß das Geschlecht der Hausner. Ihm oblag die Aufgabe, die Burgstallstraße zu überwachen und die Landesgrenze zu schützen, vor allem gegen die stets angriffsbereiten Tschechen. Heute ist aufgehendes Mauerwerk nicht mehr vorhanden. Im Jahre 1359 ist Chunrad Hausner von Gleißenberg Zeuge bei einem Vertrag am ‚Thomastag des heiligen Czwelfpotten‘ (Zwölfboten, Apostel). Hans Hausner zu Gleißenberg ist Zeuge bei einem Vertrag des Klosters Schönthal im Jahre 1401 ‚am Sankt Agnestag, der heiligen Jungfrau‘.
Alle Möglichkeiten, wenigstens das Wappen dieser Hausner ausfindig zu machen, wurden ausgeschöpft. Vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv München wurde folgendes festgestellt: Das Siegel des 1359 auftretenden Chunrad Hausner wird wie folgt beschrieben: ‚Schild gespalten, zwei Wolfszähne‘. Weitere Angaben ließen sich nicht finden. Die ‚Hofmühle‘ in Gleißenberg verrät wohl durch ihren geschichtlichen Namen, daß sie die Mehllieferantin für die Herren auf dem Burgstall war. Die Burg von Gleißenberg scheint ein Opfer des Hussiteneinfalles im Jahre 1434 geworden zu sein. Urkundlich läßt sich das leider nicht belegen.
Anmerkung der Redaktion:
Heute ist es durchaus umstritten, ob auf dem Burgstall wirklich die Hausner lebten. Zumindest hat sich aus dieser Überlieferung aber das Gleißenberger Wappen ergeben: Zinnen einer Burg und symbolisierte Wolfszähne.