Jahresversammlung vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald in Gleißenberger Heimat- und Kulturscheune – Finanzmittel werden enger
Der Verein Naturpark Oberer Bayerischer Wald, der als Dachverband von vier Untervereinen fungiert, hatte letzten Montag zur ordentlichen Jahresversammlung in die Heimat- und Kulturscheune eingeladen. Der Vorsitzende, Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler, konnte dazu die Mitglieder aus insgesamt acht Einzelinstitutionen, wobei sogar die drei Gemeinden Bruck, Bodenwöhr und Nittenau aus dem Landkreis Schwandorf dazugehören, willkommen heißen. Nach der Begrüßung hielt Löffler zunächst eine Gedenkminute für den ehemaligen Initiator und Landrat Ernst Girmindl, der 1973 den Dachverband ins Leben rief, und zollte dessen Wirken sowie seinem in die Zukunft reichenden Weitblick große Anerkennung. Auch der Hausherr der Heimat- und Kulturscheune, Bürgermeister Wolfgang Daschner, hieß die Mitglieder willkommen und erläuterte kurz die Entstehung dieser Einrichtung sowie die vorteilhafte Hausordnung für die heimischen Unternehmen.
Danach gaben Landrat Franz Löffler, Geschäftsführerin Petra Meindl und Projektmanager Christian Pregler umfangreiche Einblicke über die aktuellen Arbeiten und Maßnahmen. Darunter konnte man Natur- und Artenschutz, Landschaftspflege, Landesgartenschaubeteiligungen, Weideprojekte, Gelegemonitoring, Wegemarkierungen, Besucherlenkungen oder auch die überregionale Zusammenarbeit bis hin zum Verband der Deutschen Naturparke entnehmen. Des Weiteren präsentierte die Öko-Modellregion-Beauftragte Carolin Babl, die vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium gefördert wird, ihre derzeitigen Projekte „Regionaler Tofu“, „Gefüllter Kühlschrank“, „Mini-Gärtner“ und „Bewusstseinsförderung“. Zudem haben sich mit Lea Rutz und Thomas Hausladen zwei Naturpark-Ranger als neue Mitarbeiter persönlich vorgestellt und ihre Aufgabengebiete genannt.
Wie überall, so treffe es auch den Naturparkverein, war die folgende Aussage von Kassenwart Stephan Rabl. Die Einnahmen seien zwar mehr geworden, doch die Mehrausgaben überträfen diese Einnahmen. Mittelkürzungen oder gar -Stoppe beeinträchtigen vieles und nicht zuletzt die insgesamt 17 Voll- und Teilzeitbeschäftigten sorgten für Bilanzsummen von bis zu 1,8 Millionen Euro. Mit solch hohen Zahlen habe man noch nie hantiert, doch für das abzurechnende Jahr 2024 sei alles im grünen Bereich. Die beiden Rechnungsprüfer, die Bürgermeisterkollegen Franz Haberl aus Pemfling und Alois Hamperl aus Rettenbach, bestätigten anschließend eine korrekte Buchhaltung, sodass der Jahresabschluss 2024 samt Entlastung der Vorstandschaft einstimmig genehmigt wurde.
Die fertige Maßnahmenliste für dieses Jahr stellte Christian Pregler vor und den dazugehörigen Haushaltsplan, der mit rund 977.000 Euro zu Buche schlägt, präsentierte Petra Meindl. Wie gewohnt, hatte von den langjährigen Mitarbeitern alles Hand und Fuß, sodass auch diese Maßnahmen von allen Mitgliedern befürwortet wurden.
Am Ende der Zusammenkunft betonte Landrat Franz Löffler, dass dies seine letzte Jahresversammlung vom Naturparkverein gewesen sei. In seinen Amtsjahren habe er erkannt und gelernt, dass das Amt des Vorsitzenden vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald weiterhin der amtierende Landrat einnehmen müsse. Ganz im Sinne dessen, wie es damals Landrat Ernst Girmindl vorgesehen hatte. Man dürfe auch nicht vergessen, dass unsere Natur zum Beispiel an der Grenze zu Tschechien ende. Die Menschen seien inzwischen hauptsächlich zu Konsumenten geworden und hätten vielerlei Bezug zur Natur verloren. Außerdem sei es eine besondere Aufgabe, die einzigartige Natur in unserem Flächenlandkreis Cham bestmöglich zu erhalten, so die abschließenden Worte von Franz Löffler.
Die Führungsriege vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald, mit Landrat Franz Löffler (2. v. r.) an der Spitze, tagte im ‚Bayerischen Meran‘ in der Heimat- und Kulturscheune.
Lea Rutz (r.) und Thomas Hausladen (l.) stellten sich als neue Naturpark-Ranger vor.