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Pfarrwallfahrt nach Südpolen

Pilgergruppe von Schlesien begeistert

Die Pfarrei Gleißenberg hat vor kurzem eine 7-tägige Pfarrwallfahrt nach Südpolen organisiert. Start mit dem Bus war am Sonntag in Gleißenberg. Nachdem in Furth im Wald die letzten der 36 Teilnehmer zugestiegen waren begrüßte Pfarrgemeinderatssprecherin Sabine Meixensperger die Wallfahrer auf das Herzlichste. Sie zeigte sich erfreut über die gute Beteiligung und wünschte eine gute und erlebnisreiche Woche. Pfarrer Franz Merl bat in einem kurzem Gebet um eine gute Anreise und spendete den Pilgersegen. Als äußeres Zeichen dieser Wallfahrt bekam jeder Teilnehmer ein Pilgerkreuz aus Holz überreicht, die vorher Pfarrer Merl gesegnet hatte. Die Reiseroute verlief über Tschechien, an Prag vorbei, wo am späten Nachmittag das Hotel Ibis in Centrum von Krakau das Ziel des ersten Tages war. Am Abend konnte noch ein Food-Festival entlang der Weichsel besucht werden. Am zweiten Tag stand als erstes das Salzbergwerk in Wieliczka auf dem Programm. Reiseleiterin Anja begleitete die Pilgergruppe für die nächsten zwei Tage und gab ihr umfangreiches Wissen über die Geschichte Polens an die Teilnehmer weiter. Pfarrer Merl oblag es jeden Morgen mit einem Gebet, Impuls und Gesang für einen guten Verlauf dieser Pilgerreise zu beten. Wieliczka, das 10 km südöstlich von Krakau liegt, ist ein altertümliches Salzbergwerk das im Jahre 1978 in die Liste des Unesco Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Auf der zweistündigen Tour wurden 22 Kammern, die durch Sohlen mit einer Gesamtlänge von 2 km verbunden sind, besichtigt. In einer Tiefe von 135 m ist die Kapelle der Hl. Kinga der Höhepunkt. Mit Ausmaßen von 54 m Länge, 18 m Breite und 12 m Höhe ein beeindruckendes Glaubenszeugnis der Bergmänner welche als Bildhauer in über 70 Jahren die Skulpturen schufen. Am Nachmittag Rückfahrt nach Krakau zum Besuch des Wavelhügels und der Altstadt. Ein besonderes Erlebnis war das Trompetenspiel vom Turm der Basilika zu jeder vollen Stunde.
Am nächsten Tag Abreise in Krakau und Weiterfahrt zum berühmten Wallfahrtsort Kalvaria Zebrzydowska. Pfarrer Merl bat in seinem Morgengebet um Frieden auf der Welt. Im Wallfahrtsort bekam die Pilgergruppe eine ausführliche Führung durch die Klosteranlage. Anhand eines Modells wurde das Ausmaß der Größe dieser Kalvaria-Anlage mit Zentrum der Basilika St. Maria gezeigt. In der Karwoche wird die Leidensgeschichte Jesu mit Laiendarstellern nachgespielt. Ein beeindruckendes Glaubenszeugnis. Als nächstes Ziel stand Wadowitz, der Geburtsort von Papst Johannes Paul II. auf dem Programm. Reiseleiterin Anja konnte vieles über das Leben von Karol Wojtyla berichten. In seiner Jugendzeit wirkte er im Umland von Krakau und Wadowitz, er arbeitete im Bergwerk und war begeisteter Skifahrer. Auch über seinen priesterlichen Werdegang konnte sie berichten. Die Geburtskirche in Wadowitz mit dem Taufstein wurde besichtigt, ebenso das Geburtshaus, wo Fam. Wojtyla im ersten Stock ihre Wohnung hatten. In diesem Haus wurde ein sehr modernes Museum eingerichtet, wo sein Werdegang dargestellt wird. Unter dem Motto „Vom Kind sein, bis zum Papst und seinem Tod“. „Hier hat alles Angefangen“, der Spruch von Papst Johannes Paul II. bei einem Besuch in der Heimat. Am Nachmittag wurde Ausschwitz und Birkenau besucht. Nach dem Sicherheitscheck begann eine zweieinhalb stündige Führung durch das Konzentrationslagen. Die fas komplett erhaltene Anlage gab Zeugnis von dieser schrecklichen Zeit und nicht begreifbarem Handeln vom „Holocaust“ der Zeitgeschichte des Deutschen Reiches. Am Abend Ankunft in Kattowitz im Hotel Qubus.
Am vierten Tag fuhr die Pilgergruppe nach Tschenstochau, zum größten Marienwallfahrtsort Jasna Gora in Polen, wo die Ikone der Schwarzen Madonna verehrt wird. Pfarrer Merl nahm die Bibelstelle vom Besuch Marias bei Elisabeth in seinem Morgengebet in den Mittelpunkt. Heute hatte Gisela Pracht aus Gleißenberg, eine gebürtige Schlesierin, die Reiseleitung übernommen. Sie erzählte aus ihren Erlebnissen beim Besuch dieser Wallfahrtsstätte „Jasna Gora – Heller Berg“. Dieser leigt Mitten in Tschenstochau, ein Klosterkomplex umgeben von einer großen Mauer. Ein Höhepunkt ist die Verhüllung und Enthüllung der Schwarzen Madonna, die sich im Hauptaltar der Gnadenkapelle befindet. In einer Führung wurde der Pilgergruppe das wichtigste über die Geschichte dieser Klosteranlage weiter gegeben. Im Museum sind die verschiedenen prachtvollen Kleider der Madonna aufbewahrt, die zu bestimmten Zeiten der Ikone angezogen werden. Ein besonderes Erlebnis war das Beten des Kreuzweges entlang der Klostermauer, der von großen Kreuzwegstationen begleitet wird. Der Höhepunkt war das Lied „Schwarze Madonna“, gesungen von der Pilgergruppe vor der Ikone in der Gnadenkapelle.
Am nächsten Tag Abfahrt in Richtung Breslau. Zwischenstopp im Wallfahrtsort Annaberg, mit Führung in der St. Annakirche. Pfarrer Merl setzte im Morgengebet die Gottesmutter Maria in den Mittelpunkt, unsere Königin soll uns heute begleiten. Die Reiseleitung oblag wieder Gisela, sie sang ein polnisches Begrüßungslied, „Hl. Anna ich begrüße dich“. Franziskanermönch Raimund gab eine ausführliche Führung durch die St. Anna Basilika, wo die Lebensgeschichte der Hl. Anna im Deckenfresko dargestellt wird. Ebenso befindet sich um die Kirche eine Kalvarienanlage mit 54 Kapellen, wo verschiedene Andachten stattfinden. Am Mittag Weiterfahrt über Moschen, Zule nach Ellguth, dem Heimatort von Gisela Pracht. Im Feuerwehrhaus wurde die Pilgergruppe von Giselas Schwester Uschi zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Sie berichtete vom Leben und Arbeiten in Schlesien. Von der kirchlichen und politischen Lage dieser Region. Anschließend feierte die Pilgergruppe einen Gottesdienst mit den beiden Geistlichen, Pfarrer Franz Merl und Pfarrer Piotr Dolezyn, in der prächtigen gotischen Pfarrkirche. Die Lektorin Uschi, Fürbitten durch Manuela Engl sowie Ministrant Martin unterstützen bei der Hl. Messe. Organist Jerzy Thiel und Gisela Pracht übernahmen die musikalische Gestaltung, und so wurde dieser Gottesdienst für alle ein besonderes Erlebnis.
Der sechste Tag begann mit Reiseleiter Roman und einer kurzen Stadtführung durch Breslau. Danach Weiterfahrt nach Trebnitz. Dort wurde das Kloster und die Basilika der Hl. Hedwig besichtigt. Die Gruft und der Reliquienschrein der Hl. Hedwig standen im Mittelpunkt. Im Kirchenschiff ist ihre Legende bildlich dargestellt. Auf dem Rückweg nach Breslau konnte Reiseleiter Roman vieles über Schlesien berichten. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung.
Nach einer Woche in Polen hieß es Abschied nehmen. Reiseleiter Roman führte die Gruppe durch das alte Breslau, auf die Dominsel und dem Marktplatz konnte er noch vielen berichten. Die größte Attraktion der Stadt sind die Breslauer Zwerge, die an jeder Ecke der Stadt stehen. Kleine Zwergfiguren in verschiedenen Ausführungen. Sie entstanden vor 80 Jahren durch eine junge Menschenbewegung die den Kommunismus ausspottete und sich als Zwerge verkleideten. Inzwischen gibt es in der Stadt über 1000 Darstellungen dieser Zwerge. Mit vielen Eindrücken über Schlesien, Polen kehrte die Pilgergruppe wieder in die Heimat zurück. Ein großen Dank galt vor allem Busfahrer Gerald für sein vorbildliches Fahren auf oft nicht sehr großen Straßen.


Fotos: Gabi Mayer